Save the Date: IV. World Organic Forum

Save the Date: IV. World Organic Forum

Das IV. World Organic Forum 2021, das die Stiftung Haus der Bauern – Akademie Schloss Kirchberg veranstaltet, wird vom 16.-18. März die Kräfte zusammenführen, die weltweit die Ökologisierung unserer Ernährung voranbringen. Die Bewegung geht von unten aus, sie beginnt in den Regionen weltweit, getragen von der Zivilbevölkerung, von Ernährungsräten und Landwirt*innen, die der Ökologie auf ihren Feldern Vorrang einräumen.

Ob sie als Biobäuerinnen und Biobauern, regenerative Landwirt*innen oder Permakulturen auftreten, alle setzen das um, was in der UN-Agenda 2030 von der Staatengemeinschaft beschlossen wurde. Das World Organic Forum lädt dazu ein, Leuchtturmprojekte kennenzulernen sowie Kriterien für Regionen nachhaltiger Entwicklung,  „SDG-Musterregionen“, zu erarbeiten.

Das World Organic Forum 2021 bringt Menschen zusammen, die die Zukunft unserer Ernährung gestalten, und verfolgt die Gründung eines internationalen Netzwerks von SDG-Regionen.

Eröffnet wird das Forum vom Ehrenpräsident des Club of Rome, Prof. Ernst-Ulrich von Weizsäcker. Dr. Hans Herren, Mitherausgeber des Weltagrarberichts und Präsident der Biovision Stiftung, Zürich, wird ebenso wie Prof. José Graziano da Silva, ehemaliger Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) seine Sicht der Dinge einbringen. 

Wir als IWE haben uns mit unserer Streitschrift: „Landwirtschaft am Scheideweg“ im Sinne derForums festgelegt: Nur eine ökologische Landwirtschaft kann 10 Milliarden Menschen ernähren. Wir unterstützen die Tagung mit unserer Arbeit und haben die Chance vom 16. März – 18. März 2021 per Internet live das World Organic Forum mit zu gestalten. Dazu möchten wir euch herzlich einladen!

Mehr Informationen zum Programm und zur Anmeldung findet ihr hier.

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Ausschreibung: Ursula Hudson Preis

Ausschreibung: Ursula Hudson Preis

Foto: Misereor/Slowfood

Slow Food Deutschland ruft 2021 erstmalig den Ursula Hudson Preis ins Leben. Benannt nach der langjährigen Vorsitzenden von Slow Food Deutschland, ehrt er Personen, die sich für die Ernährungswende engagieren. Ausgeschrieben ist der Preis für Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppierungen aus dem Ernährungsbereich sowie der Ernährungspolitik und -bildung. Über die Preisträger*innen entscheidet ein fünfköpfiges Kuratorium. Der Bewerbungszeitraum endet am 15. April 2021. Die Preisverleihung findet am 14. Juni statt.

Ursula Hudson trug maßgeblich dazu bei, Slow Food eine politische Ausrichtung zu verleihen und den Verein zu einem gefragten Bündnispartner zu machen. Ursula Hudson verstarb im Juli 2020 nach langer, schwerer Krankheit. Sie galt national wie international als Vordenkerin für die Ernährungswende. Ihren Wegfährt*innen begegnete sie stets wertschätzend; sie suchte den Austausch und inspirierende Diskussionen. Ihr Credo: Nur gemeinsam können wir etwas bewegen und verändern. Diesem Credo bleibt Slow Food mit der Auslobung des Ursula Hudson Preises treu und schenkt dem Gemeinsamen sowie der Aufklärung über eine zukunftsfähige Ernährung noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit.

Die Preisträger*innen setzen sich in herausragendem Maße für eine nachhaltige Weise ein, Lebensmittel zu erzeugen, zu verarbeiten, zu handeln und zu genießen; damit zeigen sie Vorbildcharakter. Ihr Anliegen ist es, einen unserer zentralsten Lebensbereiche auch für die Zukunft zu sichern – in Theorie oder Praxis, mit Ideen, Initiativen und Projekten. Die Kandidat*innen – Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppierungen – können sich auf Eigeninitiative bewerben oder werden durch Dritte oder eines der fünf Kuratoriumsmitglieder vorgeschlagen. Die Preisverleihung findet am 14. Juni 2021 in Berlin im Rahmen einer Fachveranstaltung zum Thema „Lebensmittelgerechtigkeit“ statt.

Das unabhängige Kuratorium besteht aus Tanja Busse (Journalistin, Autorin und Moderatorin), Barbara Assheuer (Heinrich-Böll-Stiftung), Pirmin Spiegel (Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von MISEREOR), Anke Kähler (Bäckermeisterin und Vorsitzende von Die Freien Bäcker e.V.), sowie Sebastian John (Kellermeister, Absolvent der Slow Food Youth Akademie).

Mehr Informationen zur Ausschreibung sowie das Bewerbungsformular finden Sie hier.

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Food system impacts on biodiversity loss

Food system impacts on biodiversity loss

The paper „Food system impacts on biodiversity loss“, published by the independent policy institute Chatham House, explores the role of the global food system as the principal driver of accelerating biodiversity loss. It explains how food production is degrading or destroying natural habitats and contributing to species extinction. The paper outlines the challenges and trade-offs involved in redesigning food systems to restore biodiversity and/or prevent further biodiversity loss, and presents recommendations for action.

The paper introduces three ‘levers’ for reducing pressures on land and creating a more sustainable food system. The first is to change dietary patterns to reduce food demand and encourage more plant-based diets. The second is to protect and set aside land for nature, whether through re-establishing native ecosystems on spared farmland or integrating pockets of natural habitat into farmland. The third is to shift to more sustainable farming. All three levers will be needed for food system redesign to succeed.

Download the paper „Food system impacts on biodiversity loss“ as PDF here.

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Dokumentarfilm: Hexenküche Lebensmittelindustrie

Dokumentarfilm: Hexenküche Lebensmittelindustrie

Der Dokumentarfilm „Hexenküche Lebensmittelindustrie“ von Martin Blanchard und Maud Gangler ist noch bis zum 02. April 2021 in der Arte-Mediathek zu sehen.

Immer mehr Menschen sterben an den Folgen von Krankheiten, die durch Ernährung ausgelöst oder verstärkt werden: Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Die Lebensmittelindustrie agiert intransparent und hält sich bedeckt. ARTE hat in Deutschland und Frankreich, aber auch in Irland und der Schweiz recherchiert und hinter die Kulissen der Fertiggerichtproduktion geblickt.

Industriell verarbeitete Lebensmittel sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Palette an Fertiggerichten wird immer größer, ihr Preis immer geringer. Fettleibigkeit und Diabetes nehmen zu, die Angaben auf der Verpackung werden immer unverständlicher. Zum Glück wehren sich Konsumenten, Verbraucherorganisationen und auch einzelne Unternehmen zunehmend gegen den ungesunden „Fertigfraß“.

Um hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie zu blicken, nehmen die Dokumentarfilmer die Perspektive eines Lebensmittelchemikers ein und stellen ein klassisches Fertigprodukt her: ein Cordon bleu. Warum brauchen wir für das panierte Kalbsschnitzel an die 30 Zutaten, obwohl eigentlich nur fünf nötig wären? Kann man beim Fleisch, das in der Industrieversion steckt, wirklich noch von Fleisch sprechen? Und was hat die mit jeder Menge Zusatzstoffen versehene Schmelzmasse mit Käse zu tun? An einem konkreten Beispiel entschlüsselt der Dokumentarfilm, was genau da in unseren Magen wandert und fragt, ob dies noch gesund sein kann.

ARTE hat in Deutschland und Frankreich, aber auch in Irland und der Schweiz nachgefragt, wie die Rezepturen klassischer Fertiggerichte aussehen. Schnell hat sich gezeigt, dass man für die Zubereitung keine Küche, sondern ein Chemielabor und jede Menge Pulver und Granulate braucht. Die hochgradig verarbeiteten Lebensmittel besitzen keinen nennenswerten Nährwert, können aber das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Die nationalen und europäischen Lebensmittelbehörden geben an, überlastet zu sein und zögern damit, gesundheitsgefährdende Zutaten, die sie selbst zugelassen haben, wieder zu verbieten.

Doch unter dem Druck von Konsumenten und Apps zum Scannen von Barcodes auf Produkten wie „Yuka“ haben einige Unternehmen damit begonnen, nachzubessern. Sie beschränken die Liste der Zutaten, setzen weniger Zusatzstoffe ein und verwenden pflanzliche Proteine. Das Vorgehen ist zu begrüßen, auch wenn es eine echte Herausforderung darstellt und sogar kontraproduktiv sein kann, wenn etwa ein veganes Gericht in Verdacht gerät, der Gesundheit zu schaden. Letztendlich geht es um die Frage, ob die Gesellschaft bereit ist, einen höheren Preis für gesunde Ernährung zu bezahlen. (Programmtext)

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Übernehmen Bioreaktoren unsere Ernährung?

Übernehmen Bioreaktoren unsere Ernährung?

„Aussichten der Bioreaktornahrung – Ein Überblick von Manfred Linz“

Die industrielle Landwirtschaft gerät immer stärker unter Druck. Zunehmende ökologische Schäden, das Leiden der Nutztiere und die negative Klimabilanz sprechen immer stärker gegen den industriellen Weg. Nicht wenige Vordenker sagen deshalb biotechnologischen Verfahren, Bioreaktoren und Mikroorganismen eine große Zukunft voraus, insbesondere bei Milch und Fleisch, weil sie ohne ökologische Verwüstung und zu weit günstigeren Preisen die Welt ernähren könnten. Auf viele Flächen, die heute noch intensiv bearbeitet werden, könnten die Biotechnologien verzichten und damit die Klimagasbelastung der Lebensmittelproduktion erheblich verringern.

Doch wie tragfähig sind diese Botschaften?

Manfred Linz vom Institut für Welternährung hat in einer Literaturrecherche die Prognosen auf den Prüfstand gestellt und kommt zu einem ernüchternden Schluss. Bisher habe mit einer winzigen Ausnahme kein Produkt das Probestadium überwunden; alle Versprechen baldiger Marktfähigkeit blieben damit offen. Auch die große Verheißung, mit Bioreaktornahrung eine wachsende Weltbevölkerung gesund und preiswert zu ernähren, habe in den heute erkennbaren Realitäten keinen Anhalt. Das Narrativ, Bioreaktoren und Mikroorganismen könnten zu einer wesentlichen Stütze der Welternährung werden, diene gegenwärtig vor allem dem Zweck, Investoren von Risikokapital anzuziehen.

Die Ergebnisse der Studie können Sie unten stehend als PDF downloaden.

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Gratulation für Preisträger*innen des Wettbewerbs Plattform Ernährungswandel

Gratulation für Preisträger*innen des Wettbewerbs Plattform Ernährungswandel

Liebe Mitglieder und Freund*innen des IWE,

„Die Vielzahl und Qualität der praktischen Beispiele, Portraits und Artikel, die beim Wettbewerb eingereicht worden sind, zeigt, was sich alles bereits in Sachen Ernährungswandel im Lande tut“, so Vorstandssprecher Wilfried Bommert bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Instituts für Welternährung Mitte Januar.

Sehr erfreulich sei auch, dass etliche Preisträger über ihre IWE Mitgliedschaft oder inhaltliche Zusammenarbeit mit dem Institut verbunden sind. So gratulierte die Mitgliederversammlung dem langjährigen IWE Mitglied Dr. Karl von Koerber zur Auszeichnung für sein Lebenswerk.

Glückwünsche gab es auch für das ausgezeichnete Projekt “Landwirtschaft & Biodiversität – Bilder für die Zukunft” von der Neuen Schule für Fotografie Berlin, das von IWE Mitglied Ines Meier angestoßen und begleitet worden ist. Der Preis hat bei den beteiligten Studierenden die Sensibilisierung für die Produktion unserer Nahrungsmittel und ihrer Folgen für die Umwelt auf jeden Fall erhöht und motiviert dazu, am Thema weiterzuarbeiten“, so Ines Meier.

Mit dem ebenfalls ausgezeichneten Projekt “Bürgerbündnis erkämpft öko-soziale Landvergabe” von Björn Pasemann ist das IWE seit längerem inhaltlich verbunden. Sowohl das Bürgerbündnis als auch das IWE setzen sich dafür ein, dass öffentliches und kirchliches Land in Bio-Bauernhand kommt und das verstärkt soziale und ökologische Kriterien für die Vergabe von Pachtland entwickelt werden. (Siehe dazu unser Interview mit Björn Pasemann)

Das IWE will, wie schon beim aktuellen Wettbewerb, auch künftige Wettbewerbe der Plattform Ernährungswandel unterstützen und setzt weiterhin auf Zusammenarbeit und Vernetzung in Fragen der Welternährung, einer ökologischen, nachhaltigen Landwirtschaft und der dringend nötigen Ernährungswende.

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Nachhaltige Ernährungspolitik auf die politische Agenda setzen!

Nachhaltige Ernährungspolitik auf die politische Agenda setzen!

Liebe Freund*innen des IWE,

die Ernährungswende kommt politisch nicht voran. Die Zahl der Fehl- und Überernährten steigt, Junkfood übernimmt. Wir sind weit von einer klimaverträglichen Esskultur entfernt. Das IWE hat gemeinsam mit Slow Food Deutschland einen Brief die Parteien und Abgeordneten des Deutschen Bundestages geschrieben. Und fordert sie auf, eine eigenständige und nachhaltige Ernährungspolitik und ein von Industrieinteressen unabhängiges Ressort Ernährung ganz oben auf ihre politische Agenda zu setzen.

Damit der Druck spürbarer wird, möchten wir allen Freund*innen des IWE diesen Brief zu Verfügung stellen, mit der Bitte, ihn als persönliches Schreiben ebenfalls an ihre Wahlkreisabgeordneten zu schicken. Die Briefvorlage findet ihr unten stehend zum Download.

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Gewinner*innen des Wettbewerbs Plattform Ernährungswandel bekannt gegeben

Gewinner*innen des Wettbewerbs Plattform Ernährungswandel bekannt gegeben

Die Plattform Ernährungswandel zeichnet, nach 2018, zum zweiten Mal Artikel und Projektvorstellungen und, dieses Jahr zum ersten Mal Personen mit besonderen Leistungen, aus, die sich mit dem Ernährungswandel befassen. Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung und Bewerbung innovativer Leuchtturmprojekte im Bereich nachhaltige Ernährung. Insgesamt wurden 7 Personenportraits, 18 Projektvorstellungen und 11 Artikel eingereicht.Unter der Berücksichtigung der Wertung der Nutzer*innen auf der Plattform und dem NAHhaft Facebook Account entschied sich die Jury bestehend aus Tanja Busse, Anne Glöggler, Karin Vorländer und Stephanie Wild für die folgenden Gewinner*innen:

Kategorie Artikel:
1. Platz: “​Bürgerbündnis erkämpft öko-soziale Landvergabe​” von Jutta Schneider-Rapp
2. Platz. “C​limate Change Mitigation in EU-Food Systems. A Holistic Approach​.” von Jana Eisberg
3. Platz: “​Aus der Krise lernen. Für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem.”​ von Fiona Steinert

Die Jury sah es als besonders wichtig an, sowohl die lokale Landvergabe als auch die hochaktuelle EU-Agrarpolitik ins Rampenlicht rücken zu lassen.

Kategorie Projektvorstellung:
1. Platz: “​Kornwerk Pflanzendrinks zur Förderung alter Getreidesorten als Kulturgut​” von Kornwerk
2. Platz: “​Unser Klimaessen”​ von dem Studentenwerk OstNiedersachsen
3. Platz: “​Landwirtschaft & Biodiversität – Bilder für die Zukunft​” von der Neuen Schule für Fotografie Berlin

Die Jury sah es als bemerkenswert an, dass so viele qualitativ hochwertige und innovative Projekte vorgestellt wurden.

Kategorie Personenportrait:1. Platz: “​Nachhaltigkeit Rundum organisieren​” von Gregor Scholtyssek

Den Leistungen von Dr. Karl von Koerber (s. Artikel “​Leben für nachhaltige Ernährung“​) sprach die Jury eine besondere Würdigung fürs Lebenswerk zu.Die Preise sind mit Beträgen zwischen 100 und 1.000€ dotiert und werden durch die Förderung der BKK ProVita und in Kooperation mit dem Institut für Welternährung e.V. (IWE) ermöglicht. Die Initiatoren gratulieren den Gewinner*innen und bedanken sich bei der Jury sowie bei allen Teilnehmer*innen.Mehr Informationen zum Wettbewerb und die Jury finden Sie hier und hier

Über NAHhaft
NAHhaft e.V. ist eine unabhängige und gemeinnützige Forschungs- und Beratungsorganisation und setzt sich für die sozial-ökologische Ausrichtung von Ernährungssystemen ein. Wir erforschen Strategien, wie Ernährungssysteme zukunftsfähig gestaltet werden können, fördern das Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Ernährung, beraten Kommunen und Gemeinschaftsgastronomie zu nachhaltiger Lebensmittelversorgung und fördern Dialog und Vernetzung.

Pressekontakt Nahhaft
Alexander Schrode: presse@nahhaft.de, Tel.: 030 55 57 07 33

Foto: Diorama Naturkundemuseum, (c) Thilo Mokros
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Nachhaltige Ernährungspolitik für Deutschland

Nachhaltige Ernährungspolitik für Deutschland

Das Institut für Welternährung und Slow Food Deutschland fordern heute, 14. Januar 2021 in einem gemeinsamen Brief die Fraktionen des Deutschen Bundestages, der Landtage und die Parteien auf, die Wahlen 2021 für einen Kurswechsel in der Ernährungspolitik zu nutzen. Ziel sollte laut beider Organisationen sein, Ernährungspolitik in einem Ressort anzusiedeln, das unabhängig von den Interessen der Agrar- und Ernährungsindustrie handelt und sich ausschließlich der Gesundheit der Bevölkerung und einer zukunftsfähigen Ernährungspolitik verpflichtet.

Der Hintergrund für diese Forderung ist die Tatsache, dass sich die Ernährungslage der Bevölkerung trotz voller Supermarktregale zusehends verschlechtert, ernährungsbedingte Krankheiten stark zunehmen und Übergewicht besonders bei Kindern und Jugendlichen um sich greift. Die Ernährungskompetenz geht immer weiter verloren. Die damit verbunden Folgen übersteigen mittlerweile die gesundheitlichen Schäden, die durch den Konsum von Alkohol, Drogen und Nikotin angerichtet werden.

Eine wirksame Antwort auf diese epidemische Fehlernährung hat die deutsche Politik bisher nicht gefunden. Im Wahljahr 2021 sehen die Unterzeichner die Chance für einen politischen Kurswechsel, der Mensch, Tier, Umwelt und Klima gleichermaßen zugute käme. Das Institut für Welternährung und Slow Food Deutschland fordern die Parteien dringend auf, eine nachhaltige Ernährungspolitik ganz oben auf Ihre politische Agenda für die kommende Bundestagswahl zu setzen.

Ansprechpartnerinnen für Rückfragen: 

Institut für Welternährung
Sabine Jacobs: 030 28855285

Slow Food Deutschland
Sarah Niehaus: 030 200 04 75 13

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Neuer Verein Netzwerk Ernährungsräte Niedersachsen will landesweit vernetzen

Neuer Verein Netzwerk Ernährungsräte Niedersachsen will landesweit vernetzen

Der Vorstand: Walter Dieckmann, Lüneburg, Alina Seiler, Göttingen, Judith Busch, Oldenburg, Peter Wogenstein, Hannover (von links nach rechts). Foto: Peter Wogenstein. Abdruck honorarfrei

Gemeinsam für eine Ernährungswende – Der neue Verein Netzwerk Ernährungsräte Niedersachsen will landesweit vernetzen

Die Zahl der Ernährungsräte und entsprechender Gründungsinitiativen wächst bundesweit, auch in Niedersachsen. 2017 wurde der erste Ernährungsrat in Oldenburg gegründet, danach folgten die Städte Hannover, Lüneburg und Göttingen. Um auf Landesebene „Flagge zu zeigen“, haben am 14.12.2020 die Ernährungsräte aus Göttingen, Hannover, Lüneburg und Oldenburg den Verein „Netzwerk Ernährungsräte Niedersachsen e.V.“ gegründet. Der Ernährungsrat Niedersachsen versteht sich als Plattform für den Austausch aller Ernährungsräte und Initiativen in Niedersachsen und will neue Initiativen vor Ort im Land unterstützen.

Als Zusammenschluss von Bürger*innen, Menschen aus der Ernährungswirtschaft und der Politik, setzen sich Ernährungsräte für ein regionales, ökologisches und faires Ernährungssystem in ihrer Region ein. Sie nehmen in Augenschein, was in den Städten bisher kaum beachtet wird: die ganze Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Teller. Sie fragen: Wie können wir dafür sorgen, dass unserer Stadt auch unter dem Stress des Klimawandels sicher und vielfältig aus der Region ernährt werden kann? Welche Infrastruktur in Handel und Verarbeitung ist dazu notwendig? Wie kommen wir weg von weiten Transportwegen für Tiere, Obst und Gemüse hin zu lokalen Kreisläufen, ökologisch, tiergerecht und fair gegenüber Mensch und Natur?

Seit Anfang 2020 kooperieren die Vertreter*innen der Ernährungsräte verstärkt miteinander, um den notwendigen Wandel auch auf Landesebene mitzugestalten. So arbeitet der Ernährungsrat Niedersachsen im Beirat des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft (ZEHN) mit, 2019 gegründet von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. Judith Busch, Vorstandsmitglied des neu gegründeten Vereins, vertritt dort die Positionen des Ernährungsrats Niedersachsen bei der Erarbeitung einer Ernährungsstrategie für Niedersachsen.

„Ernährungsräte haben die Stärke, durch ihre enge Vernetzung in ihrer Region mit allen relevanten Akteuren des Ernährungssystems die notwendigen Maßnahmen direkt vor Ort anstoßen und umsetzen zu können. Wir sehen uns als wichtigen Partner bei einer Ernährungswende hin zu mehr Regionalisierung und Ökologisierung. Wir finden es wichtig, dass wir die Möglichkeit erhalten haben, unsere Perspektive auf das Thema Ernährung in die Erarbeitung der Strategie einfließen zu lassen. Wir erwarten, dass viele unserer Vorschläge und Ideen mit aufgenommen werden,“ so Judith Busch, neue Vorstandssprecherin.

„Die bisherigen Gespräche mit Frau Otte-Kinast haben gezeigt, dass in Sachen Ökologisierung der Landwirtschaft, schonender Umgang mit den begrenzten Ressourcen Boden und Grundwasser und Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten noch viel Luft nach oben ist. Wir brauchen ein gemeinsames Bild unserer Landwirtschaft und unseres Ernährungssystems der Zukunft. Da müssen wir weiter am Ball bleiben. Und wir müssen mehr werden!“ ergänzt Peter Wogenstein, neuer Vorstandssprecher des Ernährungsrats Niedersachsen.

Ergänzt wird der Vorstand durch Alina Seiler, Göttingen, und Walter Dieckmann, Lüneburg. Das Berliner Institut für Welternährung e.V. unterstützt den neuen Verein in der Aufbauphase.

Gemeinsam im Verein wollen die Ernährungsräte künftig Projekte zu den Themen Ernährungsbildung, Gemeinschaftsverpflegung, Regionalität und Saisonalität, regionale Wertschöpfungsketten bzw. Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette anstoßen und dabei ihr Netzwerk weiter ausbauen.

Bei Fragen können sich interessierte Bürger*innen auf der Homepage http://ernaehrungsrat-niedersachsen.de informieren oder eine Mail an peter.wogenstein@t-online.de schreiben.
Da die Arbeit im Verein „Netzwerke Ernährungsräte Niedersachsen e.V.“ i.d.R. ehrenamtlich ist, sind Fördermitglieder sehr willkommen.

Peter Wogenstein
Sprecher des Ernährungsrats Niedersachsens
Vorstand im Institut für Welternährung
Tel. 0172 204 9188
E-Mail: peter.wogenstein@t-online.de
http://ernaehrungsrat-niedersachsen.de

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