Wir erleben derzeit das größte Massenaussterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Im neuen Zeitalter des Anthropozän ist der Mensch zu einer planetarischen Kraft geworden, die die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse der Erde massiv verändert. Industrielle Landwirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie gehört zu den Hauptverursachern von Artensterben und Klimakrise, leidet aber gleichzeitig massiv unter den Folgen.
Mit welchen Bildern können Fotograf*innen die Öffentlichkeit auf dieses drängende Thema aufmerksam machen und positive Veränderungen bewirken? Wie können wir diese komplexen Zusammenhänge und Lösungsansätze fotografisch vermitteln, ohne dabei auf Klischees zurückzugreifen?
Diese Fragestellungen stehen im Zentrum des einjährigen Projekts „Landwirtschaft & Biodiversität“, an dem Studierende und Alumni der Neuen Schule für Fotografie teilnehmen. Eine Veranstaltungsreihe mit wissenschaftlichen Vorträgen, Filmscreenings und einer Exkursion stellt den Projektteilnehmer*innen die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft und Biodiversität inhaltlich vor und gibt Raum für Diskussionen. Ein eintägiges öffentliches Symposium widmet sich verschiedenen fototheoretischen und künstlerischen Perspektiven auf dem noch jungen und wenig erforschten Gebiet der Umweltfotografie. Auf Grundlage dieser vertieften Wissensvermittlung und einer intensiven fachlichen Begleitung durch Dozent*innen entwickeln die Studierenden und Alumni im Projektzeitraum innovative fotografische Arbeiten im künstlerischen wie im dokumentarischen Bereich. Diese werden im Rahmen der Alternativen Grünen Woche 2021 in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin ausgestellt. Die Ausstellung wird als Wanderausstellung konzipiert und soll an vielen weiteren Orten gezeigt werden.
Das Projekt wird gefördert durch die Heinrich-Böll-Stiftung, Hahnemühle, GLS Bank, Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Institut für Welternährung, Ökodorf Brodowin.