Berlin könnte sich zu 75% aus der Region ernähren

Berlin könnte sich zu 75% aus der Region ernähren

Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Luise V./Flickr

„Die zukünftige Welternährungssicherung wird häufig im Hinblick auf Bevölkerungswachstum und Klimawandel diskutiert. Dabei gelten die Länder des „Globalen Südens“ als besonders vulnerabel. Ernährungssicherheit ist jedoch auch für den „Globalen Norden“ aufgrund der zunehmenden Bevölkerungskonzentration in Städten von besonderer Aktualität.

Dabei steht nicht Nahrungsknappheit, sondern die „Delokalisation“ von Produktion und Ernährung im Vordergrund, die die Stadt stark von externen Faktoren abhängig macht. Vor diesem Hintergrund wurden in einer Flächenbilanzierung nach ISO 14040/44 die Flächen bilanziert, die die Stadt Berlin unter heutigen Ernährungsgewohnheiten verbraucht, diese regionalen Flächenkapazitäten (hier: Brandenburg) gegenübergestellt und Handlungsoptionen zur Verringerung des Flächenbedarfs untersucht. Von den benötigten Flächen liegen 28 % im Ausland. Diese Importe werden von Berlin-Brandenburg derzeit nicht durch entsprechende Exporte (gemessen an virtueller Fläche) ausgeglichen.

Zudem überschreitet die zu Ernährungszwecken beanspruchte Fläche pro Person deutlich das sozial-ökologisch verträgliche Niveau. Daraus ergeben sich Fragen nach der Resilienz (Widerstandsfähigkeit) des städtischen Ernährungssystems und nach den regionalen Versorgungsmöglichkeiten. Dabei zeigt sich, dass neben einer Änderung der Konsummuster, die auch mit einem hohen Anteil an vermeidbaren Lebensmittelverlusten einhergehen, auch ein Umdenken in der inländischen (regionalen) Produktion nötig wäre, um die Selbstversorgungskapazität Berlins zu erhöhen.“ (Zusammenfassung)

Die Studie finden Sie hier. Zum Artikel „Regional essen: Funktioniert das?“ von natur.de geht es hier.

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Berlin nachhaltig und regional ernähren

Berlin nachhaltig und regional ernähren

Ernährungsrat Berlin trifft rot-rot-grünen Senat

Im August Bebel Haus im Berliner Wedding traf sich Ende Januar 2017 die Berliner Zivilbevölkerung mit dem rot-rot-grünen Senat. Auf der Tagesordnung stand die Zukunft der Stadternährung: Wie und woher wird sich Berlin im 21. Jahrhundert ernähren?

Wortführer auf der Bürgerseite war der Berliner Ernährungsrat mit Udo Tremmel. Ihm gegenüber Margit Gottstein, die frisch gebackene Staatssekretärin für Verbraucherschutz im neuen Senat, auch Sachverwalterin für Ernährung und Landwirtschaft. Sie hielt nicht lange damit hinter dem Berg, dass sie die Initiative der Zivilbevölkerung für eine nachhaltige Ernährung Berlins mit Sympathie begleitet.

Als Arbeiterkind mit Lebenserfahrung im Kleinbauernmilieu liegt ihr vor allem eins am Herzen: Dass beim Umbau des Berliner Ernährungssystems gerade für die „kleinen Leute“, besseres, gesünderes und vor allem preiswertes Essen herausspringt. Und, dass die mehr als 75 Prozent der Berliner, die sich nach den Erhebungen des Demoskopen aus der Region ernähren möchten, nicht enttäuscht werden.

Aber sie machte auch keinen Hehl daraus, dass bis dahin ein steiniger Weg vor ihr liegt. Der dickste Brocken ist der Nachbar Brandenburg. Das Land schwebt weiter auf der Wolke industrieller und globalisierter Landwirtschaft, Großmastanlagen und Export, auch wenn die Bevölkerung sich im Vorjahr mit 100.000 Unterschriften gegen diesen Weg ausgesprochen hat. Mit diesem Nachbarn über die Ernährung der Berliner Bevölkerung zu sprechen, über regionale Kreisläufe, über Bio und Fair, wird kein Spaziergang für die Neue im Amt und für die Zivilbevölkerung eine Abenteuertour.

Aber sie will das Projekt angehen, noch vor der Mitte der Legislatur soll das Eis zwischen Berlin und Potsdam gebrochen sein. In der zweiten Hälfte ihrer Regierung will Margit Gottstein dann Ergebnisse präsentieren. Das will sie nicht im Alleingang meistern  sondern mit der Zivilgesellschaft Berlins, mit dem Ernährungsrat. Denn der hat es schließlich, auch zu ihrer Überraschung, politisch schon weit gebracht – bis in den Koalitionsvertrag von Rot-Rot-Grün. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie die Ernährungslandschaft Berlins mit den Bürgern auf ein neues Fundament stellen will: Regional, transparent, wahlfrei, bio. Und sie sagt es ohne zu zögern: Die Vision des Berliner Ernährungsrates, die Stadt wieder aus der Region zu ernähren, wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

Die Zukunft des Essens der Berliner scheint nach diesem Treffen eine feste Ansprechpartnerin im neuen Senat gefunden zuhaben. Der Ernährungsrat Berlin ist zum Partner einer neuen Ernährungspolitik geworden. Gelungene Anbahnung einer politischen Ehe. Die Stimmung im August Bebel Haus im Berliner Wedding versprach am Abend des 26. Januars viel. Wie sich die Hoffnungen nun in regionale Politik ummünzen lassen, muss der Alltag zeigen. Vorschusslorbeeren gab es schon, aber mit Berliner Understatement. „Hätte schlechter kommen können“, so das Resümee einer Teilnehmerin.

Sabine Jacobs

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Food Revolution 5.0

Food Revolution 5.0

Ausstellungseröffnung im Museum für Kunst und Gewerbe

Das Fachgebiet Stadtplanung und Regionalentwicklung der HafenCity Universität lädt die Aktiven des Hamburger Ernährungsrats herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Food Revolution 5.0 – Gestalten für die Gesellschaft von morgen“ im Museum für Kunst und Gewerbe ein.

Das Fachgebiet präsentiert im Rahmen dieser Ausstellung die Ergebnisse des Studienprojektes „Food-City Hamburg 2050“, welche im Rahmen der Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe entstanden sind.

Eröffnung: 18. Mai 2017 um 19 Uhr im MKG Hamburg

Freikarten für die Eröffnung erhalten Sie über Toya Engel toya.engel@hcu-hamburg.de

Mehr Informationen zur Ausstellung hier.

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Hamburg will Anbauflächen für Biolebensmittel verdoppeln

Hamburg will Anbauflächen für Biolebensmittel verdoppeln

Phillip Bittner für enorm

Richard Vignola/Flickr

„Hamburg steht auf Bio. Zumindest wenn, man den Zahlen des NDR trauen möchte. Denn wie dieser berichtet, liegt bereits jetzt der Anteil an Biolebensmitteln in der Hansestadt mit sechs Prozent doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt – Tendenz steigend,“ schreibt Phillip Bittner in seinem Beitrag für enorm.

Um diese Nachfrage auch bedienen zu können, müsse bisher ein großer Teil der biologisch angebauten Lebensmittel importiert werden. Um diesen Anteil zu senken, will der Senat der Hansestadt die Anbaufläche für Bioprodukte im Stadtgebiet bis zum Jahr 2020 verdoppeln.

Zum vollständigen Artikel geht es hier.

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Ernährungsrat Hamburg

Ernährungsrat Hamburg

Auch in Hamburg befindet sich ein Ernährungsrat mitten in den Vorbereitungen zur Gründung. So findet beispielsweise am 02. Mai 2016 ein Brainstorming-Treffen statt. Dort wird über die grundlegende Struktur und Ausrichtung eines Ernährungsrates für Hamburg gesprochen, u. a. über Organisation, Zielsetzung und mögliche Projekte. Mehr.

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Ernährungsrat Berlin gegründet

Ernährungsrat Berlin gegründet

Der Ernährungsrat Berlin ist mehr als nur die zivilgesellschaftliche Antwort auf den Rat für gutes Essen. Er ist – in eigenen Worten – ein breites Bündnis von BürgerInnen, dessen Ziel es ist, den zukunftsfähigen Wandel des Ernährungssystems in der Region aktiv voranzutreibe. Es bildet eine Plattform aller lokal und regional tätigen Akteure dieses angestrebten Wandels und dient beteiligten VerbraucherInnen, bäuerlichen ErzeugerInnen, StadtgärtnerInnen, LebensmittelretterInnen, VertreterInnen der lokalen Lebensmittelwirtschaft und Gastronomie, WissenschaftlerInnen, VertreterInnen von Verbänden, Vereinen und Bildungseinrichtungen u. a. m. zur Entwicklung gemeinsamer Ziele und Strategien und deren Umsetzung in politischen Aktivitäten und Aktionen.

Der Ernährungsrat versteht Ernährungssouveränität als Grundlage für ein gerechtes, zukunftsfähiges Ernährungssystem und engagiert sich für regionale Landwirtschaft, Umweltschutz, Vielfalt auf allen Ebenen (also um die natürliche Biodiversität ebenso wie um Berlins vielfältige Esskulturen) sowie für faire Marktstrukturen und vieles mehr.

Am 22. April 2016 hat sich der Ernährungsrat Berlin offiziell und feierlich gegründet und zu diesem Anlass über Gegenwart und Zukunft von Ernährung und Landwirtschaft in der Region diskutiert und den SprecherInnenkreis des Ernährungsrats Berlin gewählt.

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Ernährungsrat Köln gegründet

Ernährungsrat Köln gegründet

Am 7. März 2016 wurde der Ernährungsrat für Köln und Umgebung offiziell gegründet. Dazu trafen Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Verein Taste of Heimat e. V. zusammen, um nach einjähriger Vorbereitungszeit die Grundsätze und Ziele des Ernährungsrates vorzustellen.

Der Ernährungsrat ist ein beratendes Gremium, das eng mit der Kölner Stadtverwaltung zusammenarbeitet. In Ausschüssen zu verschiedenen stadtrelevanten Ernährungsthemen erarbeiten ExpertInnen und engagierte BürgerInnen Programme und Projekte, die eine gesunde und nachhaltige Ernährung ermöglichen sollen. Der Ernährungsrat hat folgende Ziele vereinbart:

  • Erarbeitung einer Ernährungsstrategie für die Stadt Köln und ihr Umland.
  • Entwicklung verbindlicher und messbarer Ziele, um die Umsetzung dieser Ernährungsstrategie voranzutreiben (z.B. Anzahl sowie Gesamtfläche der Schul- und Gemeinschaftsgärten, Anteil regionaler Produkte in Großküchen, etc.).
  • Stärkung regionaler Lebensmittelkreisläufe durch die „Ernährungs- und Agrarwende“.Aufklärung und Sensibilisierung der Kölner Bürgerinnen und Bürger jeden Alters.
  • Vernetzung relevanter Akteure zum regelmäßigen Austausch.

Bereits seit Mitte 2015 tagen themenspezifische Ausschüssen – Arbeitsgruppen, die sich in regelmäßigen Abständen treffen, um  inhaltlich folgende Themen zu diskutieren und entsprechende Projekte anzustoßen:

  • Veranstaltungen zum Thema regionale, nachhaltige Ernährung
  • Regionale Direktvermarktung
  • Ernährungsbildung und Schulverpflegung
  • Urbane Landwirtschaft/Essbare Stadt

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