Dossier Agroforst: Neue Wege für eine klimafreundliche Landwirtschaft

Dossier Agroforst: Neue Wege für eine klimafreundliche Landwirtschaft

Neue Wege für eine klimafreundliche Landwirtschaft: Dossier „Agroforst 2025“ veröffentlicht

Gefördert von der Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements

Hannover, November 2025 – Das Institut für Welternährung stellt das Dossier „Agroforst 2025“ vor, das einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand und die Perspektiven der Agroforstwirtschaft in Deutschland bietet. Die von Susanne Salzgeber, Berlin, verfasste Analyse zeigt, wie Agroforst Brücken zwischen Landwirtschaft, Klimaschutz und Naturschutz bauen kann.

Agroforst – Schlüssel für Klimaanpassung und Biodiversität
Angesichts zunehmender Dürreperioden und der fortschreitenden Klimakrise ist Agroforst als Kombination von Bäumen und Sträuchern mit Ackerbau oder Weidewirtschaft eine zentrale Lösung für widerstandsfähige, biodiversitätsfördernde Agrarsysteme. „Der Schutz der Böden, die Erhöhung der Wasserspeicherkapazität und die Förderung von Artenvielfalt sind entscheidend, um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen“, betont Wilhelm Wallefeld, Mitglied des Vorstands.

Hemmnisse abbauen, Potenziale nutzen
Obwohl der wissenschaftliche Nutzen von Agroforst unbestritten ist, bleibt die Umsetzung in Deutschland bisher hinter dem Potenzial zurück. Hauptgründe sind bürokratische Hürden, komplizierte Förderstrukturen und ein noch zu geringes Wissen in Verwaltung und Praxis. Positiv stimmt jedoch die Erhöhung der Förderung von bisher 200 auf 600 Euro pro Hektar ab 2026 sowie die vereinfachten Antragsbedingungen, die mehr Betrieben den Einstieg in Agroforst erleichtern sollen.

Best-Practice-Beispiele und Stimmen aus der Praxis
Das Dossier beleuchtet konkrete Praxisbeispiele von Betrieben wie Gut & Bösel oder dem Bauckhof, die bereits erfolgreich Agroforstsysteme etabliert haben und zeigen, wie die Kombination von Landwirtschaft und Gehölzen sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sein kann. Stimmen aus der Praxis verdeutlichen jedoch auch, dass langfristige Planungssicherheit, gezielte Förderungen und ein gesellschaftlicher Wandel notwendig sind, um Agroforst in die Breite zu bringen.

Ein Vermächtnis für die Agrarwende
Das Dossier ist Dr. Wilfried Bommert gewidmet, dem Mitgründer des Instituts für Welternährung, der sich sein Leben lang für eine Agrar- und Ernährungswende eingesetzt hat. Sein Engagement für eine nachhaltige Landwirtschaft wird durch diese Veröffentlichung weitergeführt.

Download und Kontakt
Das Dossier „Agroforst 2025“ können Sie hier als PDF herunterladen.

Für Interviews und Rückfragen: Susanne Salzgeber

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Die Erarbeitung des Dossiers wurde möglich durch die Förderung der Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.

IWEDossier Agroforst: Neue Wege für eine klimafreundliche Landwirtschaft
Einladung: Workshop regenerative Landwirtschaft 12.-13. September

Einladung: Workshop regenerative Landwirtschaft 12.-13. September

Einladung zum Workshop des Instituts für Welternährung e.V. (IWE)
am 12.-13. September in Hannover

Liebe Freund*innen des IWE, liebe Interessierte,

wir laden sehr herzlich zu Vorabendtreffen (12.09.) und Workshop des IWE 
am 13. September 2025 in Hannover, VHS der Stadt Hannover, Burgstraße 14 (Innenstadt) ein. Das haben wir geplant:

12. September 2025, 19 Uhr Vorabendtreffen*
Gemeinsames Essen mit bereits eingetroffenen Mitgliedern und interessierten Teilnehmer*innen (Nähe der VHS wird nach Anmeldung bekanntgegeben)

13. September 2025, 9.30 Uhr, VHS, Burgstraße 14 (Innenstadt)
Ab 9.30 Uhr beginnt der öffentliche Workshop mit zwei Schwerpunkten:
„Regenerative Landwirtschaft aus bäuerlicher Sicht – Best Practice.
Was wir warum wollen – Unsere Prinzipien für die Praxis“
Input: Simon Krämer, Executive Director EARA (European Alliance for Regenerative Agriculture)
Einführung und Moderation: Frederik Schulze-Hamann
„Was folgt daraus für die Arbeit des IWE?“

12.30 – 13.30 Uhr Mittagspause
Anna Leine – Kräftiger Eintopf und Wasser / Saft

13.30 – 14.30 Uhr Mitgliederversammlung

Transfer (Großraum Taxis)
14.30 – ca. 17.30 Uhr Praxis-Besuch. Permakultur Kirchhorst 

Wir bitten um Anmeldung möglichst zeitnah und bis spätestens zum 15. August 2025 um gut planen zu können. Das Anmeldeformular finden Sie unten stehend zum Download.


Mit herzlichen Grüßen

Der Vorstand

*Übernachtung: es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadtmitte, so das gar nicht so teure Central-Hotel Kaiserhof, Ernst-August-Platz 4, 30159 Hannover, gegenüber dem Bahnhof.
5 U-Bahn Stationen entfernt vom Hauptbahnhof liegt die sehr empfehlenswerte Pelikan Residenz, Pelikanstr. 11, 30177 Hannover. 

Foto: Jens Brehl CC BY-NC-Sa 4.0

IWEEinladung: Workshop regenerative Landwirtschaft 12.-13. September
Online-Veranstaltung „Wie geht es mir mit dem Thema Ernährung?“ am 30. Juni

Online-Veranstaltung „Wie geht es mir mit dem Thema Ernährung?“ am 30. Juni

Einladung zum Online-Abend
„Sprechen & Zuhören“ 


Thema: „Wie geht es mir mit dem Thema Ernährung?“ 

30. Juni 2025 um 19:30 Uhr via Zoom

Liebe Interessierte,

wir laden Euch herzlich ein zu einem besonderen Online-Abend im Format Sprechen & Zuhören, den wir als Institut für Welternährung gemeinsam mit dem Ernährungsrat Bergisches Land e.V. organisieren. In einem geschützten, wertschätzenden Rahmen möchten wir Raum schaffen für eine persönliche Auseinandersetzung mit der Frage: „Wie geht es mir mit dem Thema Ernährung?“ Was bedeutet Ernährung für Dich? Welche Gedanken, Gefühle oder Sorgen verbindest Du damit – gerade auch im Hinblick auf unseren Planeten?

Dieses von Mehr Demokratie e.V. entwickelte Format fördert durch echtes Zuhören und persönliches Erzählen eine demokratische Gesprächskultur. Es lebt von unterschiedlichen Perspektiven – Deine Geschichte zählt.

Moderation: Mechthild Nagel-Dürscheid (Institut für Welternährung e.V.) 
Anmeldung bis zum 29. Juni 2025 an: 
ines.meier@institut-fuer-welternaehrung.org 
Nach Anmeldung erhältst Du den Zoom-Link.

Die Teilnahme ist kostenfrei – Spenden sind willkommen. Gerne darf die Einladung weitergeleitet werden.

Wir freuen uns auf einen inspirierenden Abend mit Euch!

Mit freundlichen Grüßen,
Barbara Steinrück (Ernährungsrat Bergisches Land e.V.) und Mechthild Nagel-Dürscheid (Institut für Welternährung e.V.)

Kontakt & Infos: 
🌐 www.ernaehrungsrat-bergisches-land.org
📧 post@ernaehrungsrat-bergisches-land.org
💶 Spendenkonto: DE32 4306 0967 1286 3671 00 (GLS Bank)

Institut für Welternährung e.V.
🌐 institut-fuer-welternaehrung.org
✉️ info@institut-fuer-welternaehrung.org
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Foto: Leopictures from Pixabay

IWEOnline-Veranstaltung „Wie geht es mir mit dem Thema Ernährung?“ am 30. Juni
Landbewirtschaftung als Klimaretter: Wie Landwirtschaft nicht nur ‘klima-neutral’ sondern ‘klima-positiv’ werden kann

Landbewirtschaftung als Klimaretter: Wie Landwirtschaft nicht nur ‘klima-neutral’ sondern ‘klima-positiv’ werden kann

Von Walter Jehne / Übersetzt und zusammengefasst von Wilhelm Wallefeld

Zur Lage
Kann die Landwirtschaft dazu beitragen, die kommenden Klimaextreme abzufedern? Kann sie sie stoppen? Sie könnte wesentlich mehr, aber dazu müsste ihre Rolle im Klimawandel neu gedacht werden. Der australische Wissenschaftler Walter Jehne, international bekannter Boden-Mikrobiologe und Innovationsstratege, sammelte seine Erfahrungen durch die Analyse von Böden, Weideland, Wald und Agrarflächen und brachte seine Erkenntnisse als Australia’s National Soil Advocate und international auf (UN-)Ebene in die Öffentlichkeit, wurde jedoch in Deutschland bisher kaum gewürdigt. Er beschreibt die Chancen für das Ausbremsen, die im Boden und der Vegetation liegen. Sie sind größer als gedacht. Wenn man sie nicht mehr auf ihre Funktion als CO2- Speicher reduziert, denn darin ist ihre Wirkung nicht nur bescheiden, sondern im Anbetracht der schnellfortschreitenden Bedrohung durch den Klimawandel fast wirkungslos.

Längst ist klar, dass die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5C nicht zu halten sein wird. Die dazu notwendige Verringerung von CO2 bleibt illusorisch. Selbst wenn wir den Zuwachs auf ‘net zero’ bis 2050 herunterfahren könnten, würde der CO2-Gehalt in der Atmosphäre nur konstant bleiben, aber nicht fallen.

„Extinction“ – unausweichlich?
Australien alleine plant derzeit 116 Öl-, Gas- und Kohleprojekte mit einem CO2-Ausstoss von 4,4 Milliarden Tonnen (Stand Ende 2023). Und wenn zusätzlich die Bedrohung wahr werden sollte, dass die steigenden Temperaturen das in den Permafrostzonen gelagerte Methan freisetzen, wird klar, so der australische Wissenschaftler Walter Jehne, dass wir vor einer unbeherrschbaren Situation stehen und das Ende der menschlichen Zivilisation – ‘Extinction’ – unausweichlich ist.

In der Tat wird die Lage nach Auftauen der Permafrostböden gänzlich unbeherrschbar und das Klima danach könnte vielen Lebewesen auf Erden die Existenz rauben, durch Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Stürme und Verschieben von Klimakorridoren, die nur die wenigsten ertragen können. Einzeller und Pilze sind da gegenüber uns im Vorteil, sie können in ihren Generationsfolgen von wenigen Stunden oder Tagen schneller die Kandidaten auslesen, die Überlebenschancen haben. Das wird für den größten Teil der Menschheit mit einer Generationsfolge von 30 Jahren und bei der Geschwindigkeit der Klima-Veränderung so gut wie unmöglich sein.

Boden und Pflanzen als Rettung
Beschleunigt wird dieser Exodus durch den Verlust von Ackerkrume und die Desertifikation ganzer Regionen, durch falsch Bewirtschaftung. Die Widerstandsfähigkeit unserer Zivilisation, vor allem unseres Ernährungs- und Gesundheitssystems, nimmt rapide ab und damit die Sicherheitslage der Welt. “Sieben fehlende Mahlzeiten bestimmen den Unterschied zwischen sozialem Frieden und Chaos”. Diese Erkenntnis brachte 1978 den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter dazu, eine Studie in Auftrag zu geben, die das Risiko eines Klimawandels durch höhere CO2-Konzentration in der Atmosphäre für Amerika (und die Welt) in Bezug auf Landwirtschaft, Ernährung und die globale Sicherheit einschätzen sollte.

Schon damals wurde der CO2-Anstieg bestätigt, doch der damit verbundene Temperaturanstieg galt zu dieser Zeit noch eher als vorteilhaft für die Erträge der Landwirtschaft. Spätere Modellrechnungen waren dann pessimistischer und eine Reduzierung des CO2-Ausstosses wurde Teil der politischen Agenda. Dabei wurde die Tatsache vernachlässigt, dass CO2 für den Lebenskreislauf von Pflanzen, Tieren und Menschen unabdingbar ist und in Bezug auf den Klimawandel nur ein Symptom darstellt, das so gut wie nicht auszubremsen ist. Denn um den CO2-Gehalt in der Atmosphäre konstant zu halten, müssten wir den CO2-Ausstoss um jährlich 10 Milliarden Tonnen verringern. Um ihn zu senken, um mindestens das Doppelte.

Viele hofften auf einen Ausweg durch die Ozeane. Denn sie speichern derzeit 30.000 Milliarden Tonnen CO2. Doch diese Speicherfunktion könnte sich umkehren. Denn wenn der CO2-Gehalt der Atmosphäre sinkt, könnten CO2-Speicher in den Ozeanen, die während der letzten 10.000 Jahre eingelagert wurden, wieder gelöst und an die Atmosphäre abgeben werden. Dies bis zum atmosphärischen Gleichgewicht, dem Equilibrium. Das würde alle Bemühungen und Mittel, die bisher in die Reduzierung von CO2 geflossen sind, ad absurdum führen, auch die bisher investierten 60 Milliarden US-Dollar.

Atmosphärischer Wasserkreislauf als Hebel
Die Wissenschaft weiß seit langem, dass Wasser eine bedeutende Rolle im Klimawandel spielt (90%). Das Thema wurde (damals) jedoch als zu komplex eingestuft. Walter Jehne sieht die Lösung im Boden. Er ist die absolute Voraussetzung für das Leben auf der Erde und auch die schärfste Waffe im Kampf gegen den Klimawandel. Er bestimmt den Wasserhaushalt, die Kühlung der Erdoberfläche, das Leben der Biosysteme und deren Widerstandkraft schnellen Veränderungen gegenüber.  

Laut Walter Jehne liegt unsere einzige Chance, den Temperaturanstieg nicht nur zu stoppen, sondern umzukehren, in der Wiederherstellung des globalen Wasserkreislaufs, im Grün der Pflanzen. Klingt kühn? Aber er liefert das Rezept dafür und dessen wissenschaftliche Basis. Die Idee ist einfach: Wir müssen nur das machen, was die Natur seit Millionen von Jahren gemacht hat. Vor 420 Millionen Jahren gab es Ozeane und trockenes, hartes Gestein, kein Leben an Land, nur einige komplexe Zellstrukturen in den Ozeanen, basierend auf dem Nährstoffabfluss durch die Verwitterung des Gesteins. Steine sind von Natur aus wasserabweisend. Nur durch die vom Bodenleben zurückgelassenen organischen Rückstände entstehen Lufteinschlüsse, die zu einer erheblich größeren Oberfläche führen und eine Art Schwamm (‘Soil-Carbon-Sponge’) bilden, der die Speicherung von Wasser und das Eindringen von Wurzeln ermöglicht. Als nächstes begannen Pilze von den Rändern der Ozeane in die Steine einzudringen, um Nährstoffe aus den Steinen herauszulösen.

Puffer in der Klimakrise
Pilze, wie Tiere und Menschen (heterotroph), können keinen Zucker binden und keine eigene Energie erzeugen. Das können nur Pflanzen und Algen (und einige Bakterien). Pilze und Algen gingen eine symbiotische Beziehung ein, um Flechten zu erzeugen. Flechten sind immer noch maßgeblich an der Zersetzung von Material beteiligt und lassen organischen Abfall zurück, der Wasser speichern kann und so das Pflanzenleben (Flechten > Moos > Farne > Angiospermen > Gräser) an Land ermöglicht. Diese nutzen die Photosynthese, um stabilen Kohlenstoff und Zucker im Boden zu schaffen. Bodenbildung ist die Kombination von mineralischen Partikeln und organischem ‘Abfall’. Innerhalb von 100 Millionen Jahren hat sich das Leben über 13 Milliarden Hektar eisfreien Landes ausgebreitet.

Das Resultat war eine reichhaltige Pflanzenwelt, die eine Kohlenstoffreduzierung in der Atmosphäre von 7000 ppm (vor Pflanzenleben) auf 100 ppm ermöglichte. In Steppen und Savannen entstehen Pflanzenfresser (insbesondere Wiederkäuer), die ein symbiotisches Verhältnis zu den Gräsern besitzen. Sie halten den Nährstoff-Wasser- und Methan-Haushalt auf dem Globus in der Balance.

Aus der Erdgeschichte lernen
Für Walter Jehne geht es heute darum, diesen Prozess erneut zu kopieren. Die Vegetation als wirksamstes Mittel im Kampf gegen die wachsende CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre zu nutzen, was sie schwächt. Dabei spielt die Art der Landbewirtschaftung eine zentrale Rolle. Abholzen, roden und abtöten von Vegetation, Brandrodung verstärken für Jehne die CO2-Belastung genauso wie Biozide und synthetische Dünger, intensive Bewässerung und Brache. Was entlastet, ist stete Begrünung aller kultivierbaren Landstriche der Erde. Nur eine solche Politik, in der die grünen Pflanzen den CO2-Haushalt und durch sie den Wasserhaushalt der Erde wieder ins Gleichgewicht bringen, kann Entlastung an der Klimafront bewirken. Und nur so könnte die wachsende Erdbevölkerung und die kommenden 10 Milliarden Menschen in Zukunft ernährt und die Rentabilität der landwirtschaftlichen Betriebe gesichert werden. 


Übersetzung und Zusammenfassung
Die Übersetzung und Zusammenfassung des Texte leistete Wilhelm Wallefeld. Sie beruht auf den Vorträgen „Clear Directions on regenerative Practice“ sowie „Conversations from the Edge“ von Walter Jehne.

Wilhelm Wallefeld und seine Frau Brigitte wirtschaften seit mehr als 40 Jahre als Farmer in Westaustralien. Derzeit auf ihrer  Farm in Denmark/ Westaustralien, die sie nach ökologischen Prinzipien ausgerichtet haben. Wilhelm Wallefeld ist seit 5 Jahren Vorstandsmitglied des IWE. Er verfolgt die Entwicklung der Regenerativen Landwirtschaft als Zukunftsmodell der ökologischen Landbewirtschaftung weltweit.


Hier noch einige zugrunde gelegte physikalische Gesetzmäßigkeiten und Zahlen:

  • Die ‘Keeling Kurve’ der CO2-Entwicklung: Nach Keeling werden pro Jahr 10 Milliarden t CO2 mehr emittiert als absorbiert. Der Anteil der Öl- und Gasindustrie beträgt 8 Milliarden t oder 4%. Der überwiegende Anteil beruht auf ‘natürlichen’ Prozessen.
  • Unter Anderem schlägt das Verbrennen von 350 Mio ha Wäldern mit zwischen 10 und 100 t/ha und 2 Milliarden ha Grasland mit 2 bis 5 t/ha CO2-Ausstoß erheblich zu Buche.
  • Die Schwankungen innerhalb des Jahres beruhen auf der Photosynthese/Re-Oxydation im Vegetationszyclus (grün oder braun).
  • Nach dem ‘Stefan Boltzmann Gesetz’ über Hitzeabstrahlung strahlt ein unbedeckter Boden ein Vielfaches des begrünten Bodens an Wärme zurück in die Atmosphäre.
  • Mit lebenden Pflanzen bedeckter Boden wird selten wärmer als 20C, während unbedeckter Boden (z.B. im Australischen Sommer) bis zu 70C heiß werden kann.
  • Die Sonneneinstrahlung und die Reflexion sind wegen der Klimagase in der Atmosphäre aus der Balance: Die Einstrahlung ist 342 W/sqm und die Rückstrahlung ist wegen der Klimagase nur 339 W/sqm. Die Differenz von 3 W/sqm trägt zum Temperaturanstieg bei.
  • Andererseits gilt: 1 ha Wald transpiriert 40.000 l Wasser, dessen Umwandlung in Wasserdampf bedarf 590 cal/l und trägt so erheblich zum Kühlprozess unseres Planeten bei.                                                  
  • Eine hohe Wärmeabstrahlung über Trockenregionen verursacht einen Hitzekegel, der verhindert, dass feuchte Luft (und damit Niederschläge) vom Meer ins Inland gelangt.
IWELandbewirtschaftung als Klimaretter: Wie Landwirtschaft nicht nur ‘klima-neutral’ sondern ‘klima-positiv’ werden kann
Die Bürger:innen haben gewählt – sie wollen eine andere Ernährung!
Das IWE wendet sich in einem offenen Brief an die Mitglieder des Bundestages

Die Bürger:innen haben gewählt – sie wollen eine andere Ernährung!
Das IWE wendet sich in einem offenen Brief an die Mitglieder des Bundestages

Pressemitteilung
Die Bürger:innen haben gewählt – sie wollen eine andere Ernährung!
Das IWE wendet sich in einem offenen Brief an die Mitglieder des Bundestages

Am 20. Februar 2024 hat der Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ seine ernährungspolitischen Empfehlungen den Abgeordneten des Deutschen Bundestags überreicht. „Ein Mutmacher Papier“, so der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner.

„Diese Empfehlungen müssen von möglichst vielen Abgeordneten ernsthaft zur Kenntnis genommen werden. Noch in der laufenden Legislaturperiode müssen grundlegende Schritte zu deren Umsetzung erfolgen“, so Peter Wogenstein im Namen des IWE Vorstands. „Die Empfehlungen des Bürgerrates dürfen nicht im politischen Alltagsgeschäft untergehen.“ Es braucht ein Umdenken in den Köpfen der Abgeordneten, mit Herz und Verstand, Weitsicht und wirkliche Verantwortung für unsre Kinder und Jugendlichen. 

Aus Sicht des IWE sind die Empfehlungen des Bürgerrats „Ernährung im Wandel“
•    ausgewogen, hochqualitativ, lösungsorientiert, sachlich fundiert und politisch tragfähig, 
•    mit etwas politischem Willen ohne größeren Aufwand umsetzbar,
•    unter Berücksichtigung des Gesamtbildes zumindest mittelfristig kostenneutral. 

So verzeichnet z. B. Schweden – neben den positiven Aspekten für Gesundheit und Integration aller Kinder – auch deutlich gesunkene Krankenkassenkosten durch beitragsfreies „Schulessen für alle“. 

Die Empfehlungen des Bürgerrats „Ernährung im Wandel“ zeigen auf, welche Maßnahmen Bürger:innen sich von der Politik wünschen und nach intensiver Beratung auch mehrheitlich zu tragen bereit sind.

In einem offenen Brief wendet sich das IWE an die Bundestagsabgeordneten: nehmen Sie den Wunsch der Bürger:innen ernst. Wir sind bereit, diese Empfehlungen mitzutragen.

Kontakt für Rückfragen:
Peter Wogenstein
Institut für Welternährung
Vorstand Finanzen
peter.wogenstein@institut-fuer-welternaehrung.org

Foto Titel: Katrina_S, Pixabay

IWEDie Bürger:innen haben gewählt – sie wollen eine andere Ernährung!
Das IWE wendet sich in einem offenen Brief an die Mitglieder des Bundestages
Vortrag: „Aufbauende Landwirtschaft“ von Stefan Schwarzer

Vortrag: „Aufbauende Landwirtschaft“ von Stefan Schwarzer

Der Physische Geograf, Permakultur-Designer und Autor Stefan Schwarzer war mehr als zwanzig Jahre für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen in Genf tätig. Den Vortrag zum Thema „Aufbauende Landwirtschaft“ präsentierte er bei der Mitgliederversammlung des Instituts für Welternährung im Januar 2024.

Auch interessant zum Thema aufbauende Landwirtschaft: Das Video „100 l Wasser je Quadratmeter versickern in 5 Minuten“ von Dipl.-Ing.agr. Ernst Hammes, IWE-Mitglied und ehemaliger Landwirtschaftsberater:

IWEVortrag: „Aufbauende Landwirtschaft“ von Stefan Schwarzer
Online-Workshop „Aufbauende Landwirtschaft“ von Stefan Schwarzer am 19. Januar

Online-Workshop „Aufbauende Landwirtschaft“ von Stefan Schwarzer am 19. Januar

Einladung zu Online-Workshop 19. Januar um 14 Uhr

Liebe Freundinnen und Freunde des IWE,

wir laden Euch am 19. Januar um 14 Uhr sehr herzlich zum Online-Workshop „Aufbauende Landwirtschaft – zwischen Hoffnung und Realität“ von Stefan Schwarzer ein.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 17.01.2024 per Mail an: ines.meier@institut-fuer-welternaehrung.org

Der Workshop ist kostenlos, wir freuen uns aber über jede Spende unter der Bankverbindung der GLS Bank, IBAN: DE 54 4306 0967 1138 5065 00 (BIC: GENODEM1GLS).

IWEOnline-Workshop „Aufbauende Landwirtschaft“ von Stefan Schwarzer am 19. Januar
Spendenaufruf für unser Projekt:
„Ernährungswende braucht regenerative Landwirtschaft“

Spendenaufruf für unser Projekt:
„Ernährungswende braucht regenerative Landwirtschaft“

Liebe Freund*innen des IWE,

dank vieler Spender*innen und Unterstützer*innen konnte das Institut für Welternährung in den letzten 10 Jahren den dringend notwendigen ökologischen Wandel unserer Ernährungslandschaft vorantreiben. Dieser Einsatz für eine gesunde Ernährung trägt mittlerweile Früchte. Die Ernährungswende ist dort angekommen, wo die Mehrheit der Menschen lebt. In mehr als 60 Städten in der Bundesrepublik sind ökologisch nachhaltige und regionale Ernährungskreisläufe im Aufbau, bei allen steht gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen im Fokus. 

Das ist ein Anfang. Doch die klimaverträgliche Transformation tut sich schwer, besonders die der Landwirtschaft. Hier fehlt es an Vorbildern, an Brücken, die aus dem fossilen Wirtschaftsmodell in eine klimaverträgliche Zukunft führen, die Bodenleben, Wasserreserven und Vielfalt nicht nur erhalten, sondern wieder aufbauen. 

Doch es gibt Vorreiter, die heute schon diese Form der regenerativen Landwirtschaft betreiben. Wir wollen die Beispiele, die heute schon unterwegs sind, in einem Projekt 2024 recherchieren, auf ihren Erfolg hin prüfen, die Erfahrungen zusammentragen und für die öffentliche Diskussion aufbereiten. Und dann die zusammenführen, die der Idee zum praktischen und politischen Durchbruch verhelfen können. 

Diese Agrarwende wollen wir beschleunigen, indem wir neue Kräfte mobilisieren, die den Wandel über die Märkte vorantreiben. Zum einen die Großen im Handel, die ein wirtschaftliches Interesse haben und ihr Image nicht durch Glyphosat und andere Pestizide beschädigen wollen. Es gilt, die Aldis, Lidls und REWEs zu motivieren, Glyphosat und andere Pestizide aus ihren Angeboten zu verbannen. Freiheit von Glyphosat und anderen Pestiziden soll auch die Messlatte der Kantinen des Bundes, insbesondere des Landwirtschaft- und Umweltministeriums werden. Sie sind Vorbild für die öffentliche Kantinenwirtschaft besonders in Kitas und Schulen. Die Macht des Marktes bringt eine ökologische regenerative Landwirtshaft vielleicht schneller voran als eine Politik, die sich gegen die übermächtige Lobby der Agrarkonzerne nicht durchsetzen kann.

Dies ist unser Projekt für 2024: „Ernährungswende braucht regenerative Landwirtschaft“. Damit wir es umsetzen können, benötigen wir Finanzen. Unsere Mitgliedsbeiträge reichen dafür leider nicht. Ohne zusätzliche Spenden werden wir das Projekt, das rund 35.000 Euro kosten wird, nicht stemmen können. Mit Eurer/Ihrer Spende wäre es aber machbar. Deshalb wende ich mich an Euch/Sie mit der Bitte um weitere Unterstützung und Förderung. Und so geht’s:

Überweisung an:
Institut für Welternährung
GLS Bank
IBAN DE54 4306 0967 1138 5065 00
BIC GENODEM1GLS
Stichwort: „Ernährungswende braucht regenerative Landwirtschaft“

Selbstverständlich nehmen wir – wenn gewünscht – Namen und/oder Logo des Unternehmens auf unserer Website als Unterstützer*innen auf. 

In der Hoffnung, dass unser Projekt „Ernährungswende braucht regenerative Landwirtschaft“ auf Euer/Ihr Wohlwollen und Zustimmung stößt, wünsche ich im Namen des gesamten Vorstandes ein erfolgreiches und hoffentlich friedvolleres neues Jahr. 

Wilfried Bommert
Sprecher des Vorstandes

IWESpendenaufruf für unser Projekt:
„Ernährungswende braucht regenerative Landwirtschaft“
Offener Brief an die Kirchenpräsidentin zum Erntedankfest

Offener Brief an die Kirchenpräsidentin zum Erntedankfest

Erntedank ist der Tag, an dem Christinnen und Christen in unseren Breiten für die gute Ernte danken, die von den Feldern eingefahren werden konnte. Doch das ist heute nicht mehr selbstverständlich. Der Klimawandel, das Artensterben stellen dies mehr und mehr in Frage. Um diese wachsenden Risiken abfedern zu können, müsste Landwirtschaft auf den Äckern und Feldern wieder vielfältig und vielseitig werden. Doch das Bild der Vielfalt scheint leider noch nicht im Bewusstsein der Kirchenoberen angekommen zu sein. Zeit zur Besinnung, fordert Peter Wogenstein, Vorstand des IWE, in seinem offenen Brief an die Präsidentin.

IWEOffener Brief an die Kirchenpräsidentin zum Erntedankfest