Ausstellung: Food Revolution 5.0 im Kunstgewerbemuseum Berlin

Wie werden wir zukünftig essen, von was werden wir uns ernähren in unserer durch schwindende Ressourcen geprägten Wachstumsgesellschaft? Jeder von uns gestaltet mit seinem Essverhalten den Globus mit. Essen ist längst keine Privatsache mehr, sondern ein hochgradig politischer Akt. Das Kunstgewerbemuseum Berlin verwandelt sich mit der Sonderausstellung Food Revolution 5.0 vom 18. Mai bis 30. September 2018 in ein künstlerisch-wissenschaftlich-spekulatives Laboratorium für neue Denk- und Praxismodelle zur Zukunft des Essens und Wohnens. Für die Ausstellung präsentieren 30 internationale Designerinnen und Designer – darunter Werner Aisslinger, Hanan Alkouh, Martí Guixe, Jinhyun Jeon, Ton Matton, Maurizio Montalti, Chloé Rutzerveld, Andrea Staudacher, Johanna Schmeer, Carolin Schulze, Austin Stewart und Marije Vogelzang – ihre Entwürfe, Ideen und Visionen zur Gestaltung der Transformation unseres Ernährungssystems.

Klaus Pichler, Erdbeeren, aus der Fotoserie „One third“, 2010-2012, © Klaus Pichler

Klaus Pichler, Erdbeeren, aus der Fotoserie „One third“, 2010-2012, © Klaus Pichler

Unsere Gesellschaft wird durch Essen in all seinen Facetten von der Ressource bis hin zum Konsum sozial gestaltet und konditioniert. Essen ist dabei nichts anderes als in Form gebrachtes, „designtes“ Material – somit gehört „Food Design“ zu den frühesten Gestaltungsaufgaben überhaupt; auch die Küche funktioniert als zentraler Ort von Gesellschaftsdesign. Die von Claudia Banz kuratierte Sonderausstellung wurde 2017 im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg gezeigt und wird für Berlin mit neuen Projekten aktualisiert und vom Architekturbüro Kooperative für Darstellungspolitik gestaltet. Sie ist in vier Themenräume gegliedert: Farm, Markt, Küche und Tisch. Angesichts schwindender Ressourcen plädiert die Ausstellung für Postwachstum und alternative Formen des „farmings“ auf dem Land, in der Stadt und der eigenen Wohnung. Die vorgestellten Projekte reichen von der urbanen Streuobstwiese und einem essbaren Garten über eine Indoor-Farm bis hin zur Insektenfarm und dem Mini-Kompostierer für das Stadt-Apartment.

Quelle: Büro für kulinarische Maßnahmen

Quelle: Büro für kulinarische Maßnahmen

Die Ausstellung wird begleitet vom Sommer Food Markt am Kulturforum. Vom 21.-24. Juni und vom 23.-26. August soll der Markt erfahrbar machen, wie die Zukunft des Essens schmecken kann: nachhaltig, innovativ, gesund, bewusst, klimagerecht, fair, experimentierfreudig. Ein wechselndes gastronomisches Angebot, Marktstände, Workshops und Marktgespräche laden zum Probieren, Genießen, Einkaufen, Informieren und Mitmachen ein. Lebensmittel aus urbaner und bäuerlicher Landwirtschaft, aus Manufakturen, Gerichte mit frisch geerntetem Gemüse aus der Region, nachhaltigem Fisch und Fleisch, aber auch Produkte mit Insekten, Algen, Leguminosen sollen ihren Platz finden auf dem Markt. Eine temporäre Streuobstwiese und ein Garten voll essbarer Pflanzen sowie eine Lange Tafel laden ein zum Verweilen, Diskutieren und Genießen. Mehr Informationen zum Sommer Food Markt finden Sie hier.

Im Rahmen der Ausstellung Food Revolution 5.0 finden außerdem mehrere Veranstaltungen statt. Dazu gehört eine Tischgesprächsrunde zum Thema „Essbare Stadt“ am 24. Mai, die von IWE-Vorstand Wilfried Bommert moderiert wird.

Ausstellung Food Revolution 5.0, bis  Kunstgewerbemuseum Berlin. Öffentliche Vernissage: 17. Mai um 19 Uhr. 

Credit Header Foto: Hanan Alkouh, Sea-Meat Seeweed, 2016, © Tom Mannion

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