Wie wirkungsvoll und wie sinnvoll ist klimasmarte Landwirtschaft wirklich? Also jene Landwirtschaft, die „smart“ mit technologischen Innovationen die Landwirtschaft gegen die Auswirkungen des Klimawandels wappnen will. „Gegen ausgelaugte Böden, Wassermangel und Extremwetter versuchen Agrarexperten weltweit mit neuen Technologien anzukommen.“ schreibt Susanne Schwarz in der Frankfurter Rundschau und erklärt am Beispiel Äthiopiens die Idee der CSA (Climate Smart Agriculture).
Doch: „Der Anbau der Super-Samen funktioniere oft nur mit teuren chemischen Düngern,“ spätestens nach drei Jahren sei es dann aus mit der guten Ernte und man müsse neue Samen kaufen. „Eine Falle für eine Agrarwirtschaft wie die afrikanische, die zu 85 Prozent von Kleinbauern betrieben wird.“ Zudem werden die vermeintlich klimasmarten Samen von Agrarkonzernen patentiert, während dagegen „Pflanzensorten, die für die global agierenden Konzerne keine Gewinne versprechen, vom Markt verschwinden.“ Sorten, die es braucht für Biodiversität, die wiederum Ökosysteme anpassungsfähiger gegenüber Wetterextreme macht.
Inkota und andere NGOs formulierten bereits im Juni das Postionspapier Klimasmarte Landwirtchaft – nein Danke! Darin heißt es u. a. „CSA fungiert als trojanisches Pferd für die Fortführung der Grünen Revolution, da es vielfach auf input-basierte, technische „Lösungen“ und mehr Ressourceneffizienz reduziert wird.“
Doch in Afrika regt sich Widerstand und Organisationen wie die Alliance for Food Sovereignty in Africa oder regionale Bündnisse wie das kenianische African Biodiversity Network schließen sich zusammen, um ein nachhaltiges Gegenkonzept mit traditionellen Methoden zu stärken.