Streitgespräch Grüne vs. Bayer: Wie ernähren wir zehn Milliarden Menschen?

Anlässlich der Übernahme von Monsanto durch Bayer lud Capital den Bayer-Vorstand Liam Condon und den Grünen-Chef Robert Habeck zu einem Streitgespräch zum Thema: Wie ernähren wir zehn Milliarden Menschen?

Auszug:

Herr Condon, Sie stehen gerade im Zentrum einer der größten Übernahmen weltweit, von Monsanto durch Bayer. Die halbe Welt hat den Eindruck, dass Bayer gerade Darth Vader übernimmt. Ist das nicht doppelt anstrengend?

Liam Condon: (lacht) Es stimmt ja: Monsanto hat ein schlechtes Image, vor allem in Deutschland. Deshalb haben wir von Anfang an betont, dass wir das kombinierte Unternehmen nach Bayer-Werten führen werden. Die Logik des Deals ist klar: Bayer ist stark im Pflanzenschutz, Monsanto führend im Saatgut mit der Kernkompetenz Biotechnologie. Gemeinsam können wir innovativer sein und ganzheitlichere Lösungen anbieten.

Herr Habeck, verstehen Sie zumindest die Logik dieses Deals?

Robert Habeck: Ich verstehe natürlich die interne Logik von Bayer und Monsanto. Sie wollen noch größere Marktmacht. Politisch aber spricht alles gegen diese Fusion. Ganzheitlich heißt doch: größer, neu kombiniert und auf dem Weg zum Oligopol. Das ist der falsche Weg. Das ist ja auch keine Imagefrage, sondern eine materielle: Welche Landwirtschaft wollen wir künftig haben? Eine, die noch stärker Pestizide mit Gentechnik verzahnt und das Ganze noch schön digitalisiert? Das ist die falsche Antwort.“

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