Selbstversorgung mit Lebensmitteln für 50.000 Einwohner

Das südfranzösische Albi möchte sich 2020 nur noch regional und bio ernähren

In einer kleinen hübschen Stadt in Südfrankreich werden große Pläne geschmiedet: Bis 2020 möchte die Stadtverwaltung von Albi mit Bürgermeisterin Stéphanie Guiraud-Chaumeil die Selbstversorgung mit Lebensmitteln für den gesamten Ort umsetzen. Die 50.000 EinwohnerInnen des Département Tarn sollen mit Hilfe von urbaner Landwirtschaft im Umkreis von bis zu 60km, Gemeinschaftsgärten und kurzen Lieferwegen selbstsuffizient ernährt werden.

Jean-Michel Bouat, stellvertretender Bürgermeister betont aber, dass es ihm nicht um den Verbot von Lebensmittellieferungen aus größerer Entfernung geht, „aber die CO2-Bilanz muss uns alle angehen.“

Hintergrund ist auch ein Bestreben nach Ernährungssouveränität, bei der LandwirtInnen und VerbraucherInnen unmittelbar in Kontakt treten und gemeinsam Verantwortung für eine ausreichende und verantwortungsvolle Versorgung übernehmen.

Wie Le Figaro berichtet, steht im Umland eine nicht bebaubare Fläche von 73 Hektar zur Verfügung, die in einer Viertelstunde mit dem Rad vom Stadtzentrum entfernt ist. Diese Flächen bietet die Gemeinde Freiwilligen an, die sich mit mehr oder weniger Erfahrung dem Anbau von Gemüse widmen möchten. Alles soll ökologisch und nach den Regeln der Permakultur angebaut werden.

Der 56-jährige Neubauer André Morlat hat bereits 2014 begonnen, bei dem Projekt mitzumachen und sich so einen alten Traum erfüllt. Er bietet Nussöl, Apfelsaft und verschiedene Gemüse an und kann dank der Nachfrage aus Albi sogar davon leben. Der Absatz sei so gut, er schmeiße nie etwas weg, erzählt er stolz.

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