Klimaschutz: Geht es den Deutschen ans Fleisch?

Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 empfiehlt Halbierung des Fleischkonsums

Der Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 sorgt für Irritationen: Der Kohleausstieg ist auf eine hülsenhafte Andeutung reduziert. Immerhin wird indirekt eine Halbierung des Fleischkonsums vorgeschlagen (S. 50). Auch das stößt auf wenig Gegenliebe.

1,1 kg Fleisch pro Woche essen die Deutschen im Durchschnitt. Im Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 wurde nun die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DEG) als Richtlinie eingefügt: Demnach sollten nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro Woche gegessen werden – auch aus gesundheitlichen Gründen. Wie dies umgesetzt werden würde, bleibt unklar – von einer Fleischsteuer ist im Entwurf jedenfalls nicht die Rede.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt lehnt die Pläne ab und kontert mit einer Milchjungenrechnung: „Die Landwirtschaft mag zwar acht Prozent der Emissionen erzeugen, sie ernährt aber auch 100 Prozent der Bevölkerung.“ Vielleicht sollte Schmidt den einzigen verfügbaren Planeten, die Temperaturdifferenz von 1,5°C und die zukünftig 10 Milliarden zu ernährenden Menschen in seine Berechnungen einbeziehen. Weitere relevante Zahlen zu Emissionen durch Landwirtschaft bzw- Nutztierhaltung: Methan ist 25-fach, Lachgas 298-fach klimaschädlicher als Kohlendioxid, so das Umweltbundesamt.

Das Ziel des Klimaschutzplans 2050 des BMUB ist es, mit konkreten Maßnahmen an die international vereinbarten Ziele der Klimakonferenz 2015 in Paris anzuknüpfen, darunter in erster Linie die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 °C v. a. durch die Reduktion von Treibhausgasen, die zu einem gewichtigen Teil auch durch Nutztierhaltung entstehen.

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