Hat das BfR Glpyhosat-Risiken ignoriert?

Weiterhin keine Einstufung als krebserregend durch Bundesinstitut für Risikobewertung

Nach den Einschätzungen der WHO-Forschergruppe IARC, wonach Glyphosat für Menschen „wahrscheinlich krebsrregend“ sei, war das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Erklärungsnot geraten: Seine Einschätzung vom April 2015 behauptete weit weniger karzinogene Risiken als die Einschätzung der IARC. Das BfR hat nun die überarbeitete Bewertung (RAR) an die EFSA (Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit) übermittelt (vgl. Mitteilung des BfR). Darin erkennt es die „hohe wissenschaftliche Qualität“ der IARC-Ergebnisse an, wonach in allen fünf ausgewerteten Tierstudien an Mäusen signifikante Steigerungen verschiedener Tumorarten festgestellt wurden.

Zudem räumt das BfR ein, sich offenbar auf statistische Daten und Testauswertungen von Herstellerfirmen verlassen zu haben. Diese Daten hätten keine signifikanten Hinweise auf eine mögliche krebserregende Wirkung Glyphosats ergeben. Dennoch wird keine Einstufung als krebserregend für den Menschen erfolgen. Diese Einschätzung ist ein wichtiger Beitrag zum laufenden EU-Genehmigungsverfahren. Die Glyphosat-Zulassung läuft 2015 aus.

Dem ARD-Magazin Fakt liegt der sogenannte Renewal Assessment Report (RAR) des BfR mit Tilgungen vor. Das Papier weise darauf hin, dass sich das BfR bei seiner Einschätzung der Wirkung von Glyphosat offenbar auf statistische Daten und Testauswertungen von Herstellerfirmen verlassen habe. Epidemologe Eberhard Greiser warf dem BfR in einer Anhörung vor dem Bundestag sogar „vorsätzliche Fälschung von Studieninhalten“ vor.

Viele VerbraucherInnen hatten sich im laufenden Jahr verstärkt gegen eine Neuzulassung Glyphosats engagiert. Ein Verbot scheint nun wieder in weitere Ferne gerückt.

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