Corona: Mehr Verbraucher kaufen bei Wochenmärkten & Hofläden

Die Corona-Pandemie hat das Einkaufsverhalten für Lebensmittel in Deutschland verändert. Eine Bitkom-Umfrage ergab, dass der Anteil der Verbraucher*innen, die ihre Lebensmittel auf Wochenmärkten kaufen, von 37 auf 43 Prozent gestiegen ist. Auch Hofläden profitieren, hier stieg der Anteil von 23 auf 27 Prozent. Die Zuwächse sind einerseits darin begründet, dass 65 Prozent der Verbraucherinnen angaben, sich in dieser Zeit beim Einkauf im Supermarkt unwohl zu fühlen und Angst vor einer Ansteckung haben. Das zeigt auch die starke Zunahme von Online-Lebensmittelkäufen.

Andererseits stellte Bauernpräsident Joachim Rukwied jüngst in einem Interview mit dem Tagesspiegel fest, dass auch die Wertschätzung der Bevölkerung für regionale und hochwertige Lebensmittel durch Corona insgesamt gestiegen ist. In Krisenzeiten greifen Verbraucher*innen generell vermehrt zu Bio-Lebensmitteln – die Atomkatastrophe in Tschernobyl löste etwa 1986 den ersten Bio-Boom aus.

Die gestiegene Wertschätzung für regionale Lebensmittel könnte aber auch eine Reaktion auf den Anblick leerer Supermarktregale am Beginn der Pandemie sein – vielleicht hat die Angst vor dem Zusammenbruch globaler Lieferketten vielen Verbraucher*innen vor Augen geführt, wie existenziell wichtig Landwirtschaft für uns alle ist. Bleibt zu hoffen, dass diese Wertschätzung über die Krise hinaus Bestand hat.

IWECorona: Mehr Verbraucher kaufen bei Wochenmärkten & Hofläden