Fleisch und Milch: Lebensgefährlich?

Kommentar von IWE-Sprecher Wilfried Bommert

Jürgen Telkmann/Flickr

Die weltweit größten Fleisch- und Milchkonzerne verursachen mehr Emissionen als Deutschland. Diese Fakten, die die Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam mit dem IATP und GRAIN zur Klimakonferenz in Bonn beisteuert, zeigen, welche Monster die Globalisierung mittlerweile geboren hat. Konzerne, die vor allem eins sind: lebensgefährlich.

Doch sie sind nur die Spitze des agroindustriellen Eisbergs, unter ihr wirkt ein gigantisches System, das uns Stück für Stück die Lebensgrundlagen entzieht. Es geht hier nicht nur um’s Klima.

Wo sind drei Viertel der Insekten, der Bienen, Hummeln, der Tag- und Nachtfalter geblieben? Wer hat die Hälfte der globalen Bodenfruchtbarkeit auf dem Gewissen,
wer vergeudet die endlichen Wasservorräte der Welt, die schon zu mehr als 50% ausgepumpt sind? Wer heizt mit immer mehr synthetischem Stickstoff das Klima an?

Es geht hier nicht um Einzelne, es geht um ein System, das auf Zerstörung ausgerichtet ist. Wer da zuerst dran glauben muss, zeigen uns die Katastrophenbilder aus Afrika, wo eine Dürre die nächste ablöst, aus Asien, wo der Monsun entweder ausbleibt oder Flutwellen über die Felder schickt. So sieht es aus, wenn der Welt die Nahrungsgrundlage entzogen wird. So entstehen globale Fluchtursachen.

Es wird Zeit für eine ökologische Wende unseres Ernährungssystems. Die neue deutsche Koalition könnte den Vorreiter geben. Ob sie den Mut dazu hat?
Sie sollte wissen: die Uhr tickt, die Zeit läuft gegen uns.

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