Bayer und Monsanto: Eine Ehe, zum Scheitern verurteilt

Kommentar von Wilfried Bommert

Stephen Melkisethian/Flickr

Sie haben es also doch geschafft. Bayer heiratet Monsanto. Kosten: 66 Milliarden. Das Geld will verdient sein. Die Frage ist nur, wie. Denn das Geschäftsmodell, das dem Brautkauf zu Grunde liegt, ist brüchig.

Die industrielle Landwirtschaft mit Gentech-Hochleistungspflanzen und Pestiziden von Bayer und Monsanto könnte schon bald an ihre Grenzen kommen.

Nicht weil die Welt aufhört zu essen. Nein, die Weltbevölkerung wird wachsen und sie wird auch jeden Tag satt werden wollen. Sondern weil der Treibstoff dieser Form der Landwirtschaft, der synthetische Stickstoffdünger, ein massives Problem hat, ein Treibhausgasproblem.

Synthetischer Stickstoff ist einer der größten Treiber im Treibhaus Erde. Und wer die Welt vor dem Klimakollaps retten will, kommt nicht daran vorbei hier Grenzen zu setzen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird der Klimagasausstoß gegen Null gehen müssen, sonst ist das Klimaziel der Weltgemeinschaft von 2 Grad nicht zu halten. Und das wäre das Ende des synthetischen Stickstoffs.

Wenn aber der synthetische Stickstoff aus Klimagründen aus dem Verkehr gezogen werden muss, dann können sich auch die Gentech-Hochleistungspflanzen nicht mehr halten, denn sie sind auf ihn angewiesen. Was dann die Welt ernähren wird, ist eine Landwirtschaft, die ohne synthetischen Stickstoff auskommen muss. Es wird eine Ökologische sein. Und die verträgt sich überhaupt nicht mit dem zweiten Geschäftsfeld dieser Ehe, den Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden.

Was dann? Dann ist die Ehe gescheitert. Und die 66 Milliarden, die sie gekostet hat, in den Wind gesetzt? Auch wenn der Jubel über die Eheschließung laut ist, er wird nicht von Dauer sein.

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