Investoren erwerben häufig Flächenanteile in Ostdeutschland

Neuer Thünen-Report zu Kapitaleigentümern in ostdeutschen Agrarunternehmen

Wie das Thünen-Institut für ländliche Räume berichtet und mit einer neuen Studie belegt, erwerben überregional tätige Investoren häufig Anteile und damit Flächen von landwirtschaftlichen Unternehmen in Ostdeutschland.

Andreas Tietz, Autor der Studie Überregional aktive Kapitaleigentümer in ostdeutschen Agrarunternehmen: Bestandsaufnahme und Entwicklung, schätzt, dass gut ein Fünftel der Flächenverkäufe in Ostdeutschland auf diese Weise erfolgt. Diese Transaktionen laufen an den zuständigen staatlichen Stellen vorbei, weil Anteilsverkäufe – anders als der Transfer landwirtschaftlicher Flächen – nicht behördlich genehmigt werden müssen.
Laut Studie kommt diese Form des überregionalen Anteilerwerbs vor allem in Mecklenburg-Vorpommern vor.

„Rund 34 % der von juristischen Personen bewirtschafteten Landwirtschaftsfläche in den zwei dort untersuchten Landkreisen gehören demnach zu Unternehmen, die sich im Mehrheitseigentum von nicht ortsansässigen Personen befinden. Knapp die Hälfte entfällt davon auf landwirtschaftsnahe Investoren, die andere Hälfte auf nichtlandwirtschaftliche Investoren aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen.“ so die Zeitschrift Agra-Europe (AgE).

Tiez: „Diese staatlich nicht kontrollierten Grundstücksübertragungen erreichen somit beträchtliche Ausmaße, die Anlass geben können, die Legitimität des landwirtschaftlichen Bodenrechts insgesamt in Frage zu stellen.“

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